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 Wasser  [Übersicht]

     Flüsse-ABC Das Projekt vergleicht interdisziplinär jeweils einen Fluss in Österreich und außerhalb Österreichs. Soweit sinnvoll, werden dabei Flüsse mit gleichem Anfangsbuchstaben gewählt. Der österreichische Fluss sollte dabei leicht erreichbar sein, um praktische Beobachtungen, Messungen und Experimente durchzuführen.

       Aist - Arun 2016 waren die Aist (Unteres Mühlviertel/OÖ) und der Arun (Tibet-Nepal-Indien) Themenschwerpunkte des Projektes. Die Ergebnisse werden bei der Mitgliederversammlung 2017 präsentiert und anschließend online gestellt:

      Zu den Buchstaben B und C wurden in den Jahren 2017 und 2018 nur kleine Projekte durchgeführt.


      ... [https://www.deviantart.com/prinz-eugen/gallery/81265201/rivers]

       Bregenzer Ache - Baram Für 2017 wurden in Österreich die Bregenzer Ache und der Baram in Sarawak auf der Insel Borneo vorgeschlagen.

       Enns, Erlauf, Elbe 2020 waren die Erlauf, die Enns und die Elbe Ziel von Exkursionen, allerdings konnten die Ergebnisse wegen Covid nicht ausgewertet und präsentiert werden.

      Die Enns-Exkursion führte uns nach Gstatterboden, wo wir schon in den 90ern wegen der damaligen Sonnenfinsternis waren. Es wurden einige Proben genommen und analysiert. Die Elbe-Exkursion führte uns nach Dresden. Wir haben auch ein Buch über den Euphrat, das aber wegen des Lockdowns zum Tag des Buches 2020 nicht präsentiert werden konnte. Bereits Jahre zuvor war übrigens der Ebro Teil eines Projektes über Flüssenamen aus dem Vaskonischen, also der historischen Form des Baskischen, denn nicht nur der Flussname, sondern der Name der gesamten iberischen Halbinsel leitet sich aus dieser Sprache ab.
      Kürzlich kamen im Rahmen anderer Projekte noch 4 weniger bekannte Flüsse hinzu: Der Rio Eume in galicien (wegen der Brücke bei Pontedeume), 2 isländische Flüsse und der Enmyvaam im fernen Osten Sibiriens, der der Abfluss eines Meteoriten-Krater-Sees (siehe dort) ist.


      ... [https://www.deviantart.com/prinz-eugen/art/Enns-Gstatterboden-901409219]

       Donau und ein paar Überraschungen Das Flüsseprojekt wurde 2019 nicht nur durch die Donau wiederbelebt. Wir fanden nämlich zwei kleine, kaum jemanden bekannte Flüsse, die trotzdem recht interessant sind.

      Zur Donau machten wir eine Bootsfahrt, eine Exkursion und etliche Fotoprojekte. Weitere Themen waren kulturhistorischer Art, wie die historischen Hochwassermarken in einigen Orten und der Zug der Nibelungen, der in Pöchlarn mit einer Wandmalerei dokumentiert wird.
      Die beiden kaum bekannten Flüsse sind der Divide Creek in Kanada, der einerseits in den Kicking Horse River und weiter in den Pazifik fließt, und andererseits via Bow River in die Hudson Bay, die über die Grönlandstraße mit dem Atlantik verbunden ist. Andererseits der Diamantina River in Australien, der eine Rolle bei der Entstehung des australischen Nationalsongs 'Walzing Mathilda' spielte und aufgrund seines merkwürdigen kreisförmigen Verlaufes einen Hinweis auf einen riesigen mutmaßlichen Meteoritenkrater lieferte (siehe dazu das 2023-er-Projekt über Meteoritenkrater).

       Fischa - Feistritz usw. 2021 waren Flüsse mit 'F' der Schwerpunkt unseres Projekts. Es fanden eine Exkursion zur Fischa und 2 zur Feistritz statt.

      Die Fischa in Niederösterreich entwässert ein ziemlich kleines Einzugsgebiet südlich und östlich von Wien, und fließt dabei in unmittelbarer Nähe des Flughafens Wien vorbei. Die Gegend war aber auch vorher schon stark industrialisiert und daher findet man trotz des recht geringen Gefälles mehrere Wehre, die zur Nutzung der Wasserkraft errichtet wurden. Noch früher wurde das Einzugsgebiet des Flusses häufig durch Invasionen von Magyaren, Türken etc. entvölkert. Bei unserer Exkursion im September 21 haben wir neben der Industriegeschichte auch die Pflanzenwelt untersucht.
      Auch die Feistritz ist industriegeschichtlich interessant, wegen des großen Gefälles allerdings auch heute noch eine wichtige Quelle für Wasserkraft. Daneben spielt der Tourismus, etwa der Tierpark Herberstein eine bedeutende Rolle. Unsere erste Exkursion beschäftigte sich vor allem mit Fotografie, da Anfang November die Vegetation bereits Winterruhe eingelegt hatte. Die zweite Exkursion widmete sich der künstlerischen Szene am Fluss.
      Neben den beiden Flüssen, die wir besuchten, beschäftigte sich das Projekt 2021 auch mit Flüssen in anderen Kontinenten, darunter vor allem dem Fraser-River (der längste mit F), dem Fly-River (in Neuguinea, der die großte Wasserführung hat) und dem Fish-River in Namibia, der den zweit-tiefsten Canyon nach dem Grand Canyon ins Gestein gegraben hat.


      ... [https://www.deviantart.com/prinz-eugen/gallery/81265201/rivers]

       2022: Gusen & Co 2022 beschäftigen sich die beteiligten Projektgruppeen mit Flüssen, die mit dem Buchstaben G beginnen.

      Zu den Exkursionen:
      Das Projekt zu den Flüssen mit 'G' startete wenig überraschend mit der Gusen, die immerhin der längste derartige Fluss in Oberösterreich ist. Die Exkursion führte uns bereits an einem schönen Tag im März von Gallneukirchen nach Reichenau im Mühlkreis (und zurück). Um diese Zeit konnte man natürlich noch keine umfangreichen biologischen Untersuchungen machen, daher war die Gusen zwischen Lungitz und St.Georgen, wo sie die Randstufe des Mühlviertels durchbricht, später Ziel weiterer induvidueller Ausflüge.
      Die beiden nächsten Exkursionen fanden in Niederösterreich statt, nämlich zur Gölsen, einem Nebenfluss der Traisen südlich von St. Pölten, und zum Göllersbach, einem eher bescheidenen Gewässer mit nichtsdestotrotz erheblichem Einzugsgebiet, dem wir von Stockerau nach Hollabrunn gefolgt sind.
      Während diese 3 Flüsse letztlich über die Donau ins Schwarze Meer entwässert werden, gehörte unser nächstes Ziel, der Graslbach bei Reichenthal, der teilweise die Grenze zu Tschechien bildet, zum Einzugsgebiet der Moldau, die via Elbe in die Nordsee fließt. Ebenfalls im Herbst haben wir noch den Grünbach, der in den Vororten von Wels im Schotter der Traunterassen versickert, besucht. Während das Wasser unterirdisch weiter zur Traun und dann zur Donau fließt, hat dieser Bach zumindest geografisch keine Verbindung zu einem der Flusssysteme Österreichs. Außerhalb der Karstgebiete gibt es in Österreich auch nur wenige Beispiele für derartige versickernde Flüsse.
      Es folgten noch weitere Exkursionen, allerdings nicht mehr 2022, da in diesem Jahr nach den Covid-Lockdowns viele TeilnehmerInnen wieder Fernreisen machen konnten und daher keine Zeit oder kein Geld für weitere Exkusionen hatten. Letzteres war auch ein Problem 2023, da in der Zwischenzeit die Hyperinflation dazu führte, dass es andere Prioritäten gab. Dem fiel zum Beispiel eine Reise zur Glatt in der Schweiz zum Opfer. Immerhin erkundeten wir schließlich noch einen weiteren oberösterreichischen Fluss, den Gießenbach, der in der Stillensteinklamm für mehrere hundert Meter durch eine Höhle fließt, was im granitischen Mühlviertel ungewöhnlich ist. Es gab aber auch noch eine Kärnten-Rundreise zur Glan, Gurk und Gail, bei der aber nicht speziell diese Flüsse im Vordergrund standen. Dasselbe galt für die Gasteiner Ache in Bad Gastein.

      Zur Ausstellung:
      Wie üblich haben wir für die Ausstellung einerseits Flüsse gewählt, über die wir Bücher (oder zumindest solche mit Kapiteln über den Fluss) haben. Andererseits solche, die in Bezug auf Länge, Wasserführung und Größe des Einzugsgebietes hervorragen. In diesem Fall ist das nicht ganz so einfach, da die deutsche Übersetzung des Huang Ho, Gelber Fluss, mit 'G' beginnt. Allerdings haben wir uns darauf geeinigt, diesen unter 'H' zu berücksichtigen. Der nächstlängste ist der Rio Grande, der die Grenze zwischen den USA und Mexico bildet, der aber bei Wasserführung und Einzugsgebiet bei weitem vom Ganges übertroffen wird. Über den Ganges haben wir auch Literatur. Es gibt übrigens noch einen weiteren Fluss, den man unter G oder H berücksichtigen könnte, der slowakische Hran, der in der Geschichte erstmals unter Kaiser Marc Aurel als Granus auftaucht.
      Das zweite Poster der Ausstellung widmet sich den österreichischen Flüssen, also jenen, zu denen wir Exkursionen gemacht haben, darüber hinaus aber auch mehreren anderen wie dem Gosaubach, dem Granitzenbach bei Bad Leonfelden (es gibt noch weitere mit diesem Namen), der Gerlos (Ziller-Nebenfluss), der Gurgl (auch Gurgler Ache), dem Gschlössbach und dem Gaflunerbach.
      Das dritte Poster umfasst Beiträge von Projektpartnern, namentlich zum Großen Zab in der autonomen Region Kurdistan, einigen Rivieren (saisonale Trockenflüsse) in Namibia, zum Gorgopotamos in Griechenland und zum Gargliano in Italien.
      Das letzte Plakat widmet sich schließlich einigen weiteren internationalen Flüssen, wie der bereits erwähnten Glatt in der Schweiz, der Gaissa in Bayern, der Glera in Island, dem brasilianischen Rio Grande, dem Gibbon-River, dem Green River und dem Gila-River in den USA der Garonne in Frankreich, dem Rio Guadiana und dem Guadalquivir in Spanien.
      Die Ausstellung besteht aus individuellen Beiträgen, die nicht in das Format eines einheitlichen Artikels passen. Die nachfolgenden kurzen Darstellungen sind daher eine redaktionelle Bearbeitung dieser Beiträge, mit notwendigen Ergänzungen zum Verständnis. Zum Ganges haben wir ein Foto aus eigenen Quellen, das von einer Eisenbahnbrücke aufgenommen wurde und im Fluss watende heilige Kühe zeigt. Dazu passend haben wir ein Buch über die indische Mythologie, das naturgemäß auch den heiligen Fluss Ganges behandelt. Das zweite Buch 'Ignoring Reason, Inviting Disaster - Threat to Ganga-Himalaya' hat ein ganz anderes Thema, nämlich den Tehri-Damm im erdbebenträchtigen Quellgebiet des Flusses. Über den Rio Grande haben wir keine Bücher, aber einer der beiden Beiträge beschäftigt sich ebenfalls mit einem Staudamm: 1916 wurde zwischen Albuquerque und El Paso der Elephant Butte Dam eröffnet, der zu dieser Zeit der zweithöchste nach dem Assuan Damm war und den weltweit größten Stausee aufstaute. Das Thema des anderen ist die Sonnenfinsternis, die am 8. April 24 den Unterlauf des Flusses, dort wo er die Grenze zwischen Texas und Mexiko bildet, kreuzen wird.
      Unter den österreichischen Flüssen mit G ragt die Gusen hervor, da wir dieser nicht nur bei 3 Gelegenheiten gefolgt sind, sondern auch zwei Bücher mit Kapiteln über diesen Fluss haben: 'Perg - Heimatkundliches Lesebuch' und 'Das Mühlviertel'. Einer der beiden Quellflüsse der Gusen, jetzt 'Kleine Gusen' genannt, war früher übrigens als Grasbach bekannt. Im Unterlauf wurde die Gusen zu einer Zeit, als man anderswo schon Flüsse renaturierte, in einen schnurgeraden Kanal gezwängt, etwas weiter Flussaufwärts durchbricht sie aber als Wildbach die Mühlviertler Randstufe. Noch ein Stück weiter aufwärts, bei Katzdorf, haben wir vor vielen Jahren bei einem Projekt etliche Tonscherben aus vorindustrieller Zeit im Flussbett gefunden. Der Göllersbach zwischen Stockerau und Hollabrunn wurde auch weitgehend in ein künstliches Flussbett gezwängt. Im 20. Jahrhundert gehörte er zu den sehr stark verschmutzten Gewässern in Österreich, in älteren Zeiten wurden mit dem Flusswasser trotz des bescheidenen Gefälles zahlreiche Mühlen angetrieben, da er durch eine wichtige Getreideanbauregion fließt. Die Gölsen, der größte Nebenfluss der Traisen in Niederösterreich war von der Gewässerqualität immer in einem besseren Zustand, wurde aber ebenfalls reguliert. Einst gab es an den Ufern offenbar ausgedehnte Schilfgürtel, wie der Name und das Wappen der Ortschaft Rohrbach zeigen. Der Exkursionsbericht beschäftigt sich mit dem Ort, in dem das Wort 'Rohr' vom Ortsbild her recht präsent ist, sowie mit den Brücken über die Gölsen. Der Graslbach wurde nach der Graslmühle benannt, bei der Exkursion ist uns unter anderem ein großes 'Trojanisches Pferd' aufgefallen. Der Grünbach wurde im Zuge des Autobahnbaues nahe Wels teilweise in einen Tunnel verlegt, ansonsten berichten unsere Exkursionsteilnehmer über allerlei kleine Anekdoten. Ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit der Industriegeschichte, da der Bach einst wegen einer Gerberei mit Chromverbindungen vergiftet war. Das ist aber nicht der Ursprung des Namens, auch wenn Chromoxid bekanntlich grün ist. Der Exkursionsbericht zur Stillensteinklamm beschäftigt sich einerseits mit dem dortigen Kleinwasserkraftwerk, andererseits mit den Hochwassermarken, die in der Nähe der Mündung an einem Gebäude angebracht sind. Es fällt auf, dass das Hochwasser 2013 den Pegel 2003 deutlich übertraf, was offenbar damit zusammenhängt, dass zu diesem Zeitpunkt Flussaufwärts die Hochwasserschutzmaßnahmen verhinderten, dass sich das Wasser verteilen konnte. Der Weg durch die Klamm wurde auch wiederholt durch lokale Flutereignisse zerstört. Die Kärntner Flüsse werden in der Ausstellung nicht berücksichtigt, da die Kärntner MitarbeiterInnen ein eigenes Plakat angekündigt haben, das aber noch nicht eingetroffen ist. Über die Gasteiner Ache gibt es aus Platzgründen nur einen Bericht über die Wasserfälle die teilweise direkt im Ortszentrum von Bad Gastein liegen. Das Wasser stürzt dort in mehreren Stufen 340 Meter in die Tiefe. Da die Geschichte des Goldbergbaus in der Region thematisch nicht so gut passt fand dieser Beitrag keinen Platz mehr. Das gilt auch für den Klammpass am Unterlauf der Gasteiner Ache, wo es eine geschichtsträchtige Mautstelle gab. A propos Geschichte: In Bad Gastein wurde 1865 auch ein Vertrag zwischen Preußen und Österreich geschlossen, wonach Österreich das Herzogtum Holstein (heute Teil des deutschen Bundeslandes Schleswig-Holstein) verwalten soll.
      Über weitere Flüsse, die wir nicht besucht haben, haben wir auch einige Berichte zusammengestellt. Die Gurgler Ache war zum Beispiel in früheren Zeiten berüchtigt für Gletschersee-Ausbrücke, da sie ihren Ursprung im Gurgler Ferner, einem Gletscher hat, der bisweilen einen bis zu 4 Quadratkilometer großen Schmelzwassersee aufgestaut hat. Nicht mit der Gurgler Ache zu verwechseln ist der Gurglbach, der unter anderem Namen (Pigerbach) bei Imst in den Inn mündet. Ganz in der Nähe liegt ein weiterer Bach, der unterwegs seinen Namen ändert, der Gaistalbach, der von Sickerwasser aus dem Igelsee gespeist wird. Im weiteren Verlauf hei8ßt der Fluss dann Leutascher Ache. Der Granizenbach in Bad Leonfelden hat seinen Namen von der Grenznähe, denn Granica war das altslawische Wort für Grenze. Das deutsche Wort ist übrigens eine Entlehnung aus dem Slawischen. Früher verwendete man im Deutschen das Wort 'Mark', daher auch 'Riedmark' und 'Steiermark'. Kursioserweise heißt der Granizenbach in Tschechisch aber ganz anders, nämlich Mlynecky potok.Der Gerlosbach verbindet Tirol mit dem Salzachtal, deshalb heißt auch der dortige Pass Gerlospass.
      Unter den Flüssen, die von Projektpartnern vorgeschlagen wurden, sei als erstes der Gorgopotamos in Griechenland erwähnt, einerseits, weil wir 2022 auch ein Projekt zum 200. Unabhängigkeitsjubiläum von Griechenland gemacht haben, andererseits, weil der sehr kleine Fluss letztlich durch die intensiven Regenfälle zu einem reissenden Strom wurde. Während der Besatzung Griechenlands durch die deutsche Wehrmacht in 2. Weltkrieg wurde die Eisenbahnbrücke über den Fluss von Partisanen gesprengt, um den Nachschub für die deutschen Truppen in Nordafrika zu unterbrechen. Ein wesentlich größerer griechischer Fluss mit G ist der Gallikos in Nordgriechenland, aus dessen Sandbänken in den 50er-Jahren mehr als eine Tonne Gold gewonnen wurden. Militärhistorisch bedeutsam ist auch der Garigliano in Italien: 915 gab es dort die Schlacht am Garigliano zwischen Arabern und einem christlichen Heer. 1266 wurde der Sohn von Stauferkaiser Friedrich II bei einer Schlacht in der Nähe getötet und am Fluss begraben und im 2. Welkrieg verlief die Front bei der Schlacht um Monte Cassino am Garigliano. Am Garigliano stand auch eines der ersten kommerziellen Atomkraftwerke, das 1963 in Betrieb ging und damals mit 150 Megawatt(e) die höchste Leistung eines Reaktors im Westen lieferte. Das AKW war aber auch eines der ersten, das wieder zugesperrt wurde, und seit 1982 wurde in Italien kein Atomstrom mehr produziert. Die Österreichischen Namibia Gesellschaft, mit der wir im Jahr zuvor zum Fish River zusammengearbeitet haben, machte 3 Riviere, also Trockenflüsse, die nur manchmal Wasser führen, ausfindig: Gurieb, Gamchab, Gaab. Alle 3 liegen im Süden des Landes und können manchmal zu beachtlichen Wildbächen anschwellen. Daher findet man über ihre Trockenbetten recht imposante Brückenbauten. Die Flussbetten werden von imposanten Bäumen gesäumt, und nach einem Flutereignis entwickelt sich eine sehr vielfältige Vewgetation. Der bedeutendste der drei ist der Gamchab, der in den Karasbergen 'entspringt'. in der Nähe des Ortes Grünau vorbeiführt und als einziger direkt in den Oranje mündet. In dem Flussbett haben wir bei einem Besuch viele unserer namibischen Pflanzenfotos gemacht. Die kurdischen Kulturvereine haben einen Artikel über den Großen Zab, der im kurdischen Teil der Türkei entsprings und von dort durch die autonome Region Kurdistan in den Tigris fließt, versprochen. Für die Ausstellung erhielten wir aber nur einen Bericht über den historisch bedeutendsten Ort am Fluss, die Shanidar-Grotte. In dieser Höhle wurden Knochen von zumindest 10 Neandertalern gefunden. Der Große Zab ist jedenfalls einer der größten Zuflüsse des Tigris: Mit einer durchschnittlichen Wasserführung von über 400 Kubikmeter pro Sekunde erreicht er 40 Prozent der Wassermenge des Tigris an der Mündung in den Schatt el Arab - wobei man natürlich berücksichtigen muss, dass letzterer unterwegs massiv für Bewässerungszwecke angezapft wird. Das Einzugsgebiet des Großen Zab ist etwa halb so groß wie Österreich. und die Wasserführung ist stark saisonal, nämlich von der Schneeschmelze bestimmt.
      Die übrigen internationalen Flüsse des vierten Plakates sind eher zufällig zusammengewürfelt. Zum slowakischen Hron gibt es wie erwähnt einen Kurzbeitrag über Kaiser Marc Aurel, der an den Ufern des damals Granus genannten Flusses eines seiner Bücher geschrieben hat. Auch der deutsche und der ungarische Name des Flusses, der ja einst in der Österreichisch-ungarischen Monarchie floss, gehen auf den lateinischen Namen zurück. Flüsse namens Rio Grande gibt es in größerer Zahl, und nicht alle sind wirklich groß. Der in Brasilien trägt seinen Namen aber zu recht, und da Brasilien 2022 seinen 200. Unabhängigkeitstag feierte, haben wir diesen ausgewählt: Mit über tausend Kilometern Länge und einem Einzugsgebiet von 135.000 Quadratkilometern entwässert der Nebenfluss des Parana einen großen Teil des Bundesstaates Minas Gerais. Ein weiterer Fluss mit Rio-Grande-Bezug ist der Gila River, dessen Einzugsgebiet westlich an das des US-Rio Grande grenzt. Das Einzugsgebiet liegt hauptsächlich in Arizona, und er fließt in den Colorado. Obwohl es die doppelte Größe von Österreich erreicht, ist der Gila die größte Zeit des Jahres eher ein Rinnsal. Nach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg war der Fluss die Südgrenze der USA. Die Gebiete südlich wurden später dazugekauft. Später siedelten sich Mormonen in der Gegend des heutigen Phoenix an. Im 2. Weltkrieg wurden deutsche Kriegsgefangene in einem Camp an dem Fluss interniert, denen es gelang, auszubrechen. Sie hatten heimlich ein Boot gebaut, mit dem sie Mexiko erreichen wollten. Das scheiterte aber, da der Flusslauf weitgehend ausgetrocknet war. Sonstige US-Flüsse mit G sind weniger spektakulär. Der Gibbon River im Yellowstone National Park leistet immerhin einen Beitrag zu der bereits bei unserem Projekt im Jahr 2021 erwähnten Verbindung zwischen Karibik und Pazifik. Er bildet nämlich mit dem Firehole River den Madison River, der via Missouri den Missisippi speist (Firehole River entspring im Isa Lake, der zugleich via Lewis River in den Pazifik entwässert wird). Im europäischen Ausland gibt es gleichfalls viele Flüsse mit G. Der nächstgelegene, die Gaissa, fließt nur wenige Kilometer von Passau entfernt in die Donau, der entfernteste, die Glera in Island, durchquert die zweitgrößte Stadt der Insel, Akureyri. An der Glera wurde 1922 eines der ersten Wasserkraftwerke Islands errichtet. Zur Glatt in der Schweiz war wie erwähnt ursprünglich eine Exkursion geplant, da an ihrem Lauf mehrere Kleinkraftwerken aus der Frühzeit der Elektrizitätsgewinnung in der Schweiz stehen. Nach der Legende soll der irische Mönch Gallus, nach dem St. Gallen benannt ist, in einer Höhle nahe der Glatt übernachtet haben. Auch der größte Strom Skandinawiens nach Wasserführung beginnt mit G, die Glomma. Dort wird in Kraftwerken ein Zehntel der norwegischen Wasserkrafterzeugung gewonnen. Außerdem ist der Sarpsfossen der wasserreichste Wasserfall Europas (noch vor dem Rheinfall bei Schaffhausen). Auch der längste Fluss Schwedens, der im übrigen Namensgeber der Stadt Göteburg ist, ist Standort mehrerer Wasserkaftwerke: Der Göta Älv. Die drei weiteren europäischen Flüsse, die wir für das vierte Poster berücksichtigt haben, entspringen in Spanien, nämlich der Guadalquivir, der Guadiana und die Garonne. Letztere genaugenommen in Katalonien. Der Name des ersteren stammt aus dem Arabischen, während des römischen Reichs hieß er Baetis. Beim Guadiana wurde zunächst der römische Name Anas arabisiert und dann der arabische Name wieder romanisiert. Die Garonne leitet ihren Namen vom keltischen Stamm der Garumner her. Interessanterweise beginnen auch die Namen von deren ersten und letzten Nebenfluss mit G (Gat-Mort, Ger).




      ... [https://www.deviantart.com/prinz-eugen/art/Old-Farmhouse-gusen-river-911491577]

       2023: Flüsse mit 'H' 2023 sind Flüsse mit dem Buchstaben 'H' der Schwerpunkt des Projekts. Wir haben bereits den Höllmühlbach im Norden von Linz besucht, den Halbach (Nebenfluss der Gölsen, siehe 'G'), den Hagenbach im Wienerwald und den Holzbach bei Blindenmarkt in Niederösterreich (bisweilen auch als Gröblerbach bezeichnet). Es gibt fast 10 weitere Vorschläge für Exkursionen, für die wir aber auf niederschlagsreichere Zeiten warten. Im deutschsprachigen Raum ist die Havel der größte Fluss mit 'H'. Ein weiterer großer Fluss ist der Hilmend in Afghanisten, wo es auch noch den Harirud gibt. Mehrere Kandidaten gibt es in Island, einige Riviere, also nicht ganzjährig wasserführende Flüsse gibt es weiters in Namibia und Südafrika. Kürzlich erhielten wir auch noch zwei Vorschläge aus den USA.
      Unten findet ihr die aktuelle Projektausschreibung, diesmal auch in Englisch:

      River-Alphabet
      The letter of our river-project in 2023 is "H". Besides our exkursions to various Austrian rivers your international contributions about rivers starting with "H"; are also welcome, especially photographic ones, but if you like also short articles on the history or mythology of the river in question. These will only be used for the presentation of the project and be accessible in the library. Your copyright in all other regards will stay with you. You can send via e-mail vjfg@vjfg.at or Whatsapp +43-681-20609258


      ... [https://www.deviantart.com/prinz-eugen/art/Hoellmuehlbach-952875724]