loading
 

Newsletter des Vereins für Jugendforschungsgruppen

focus-online-Artikel dürfen nur unter Quellenangabe reproduziert werden (siehe auch allgemeine Copyright-Regeln).

focus 92

focus 92 - Semesterbeginn 2006
Wissenschaftliches Magazin des Vereins für Jugendforschungsgruppen, Außerordentliche Mitgliederversammlung
Da nach unseren Statuten die Beschlussfassung über Projektgruppen Sache der Mitgliederversammlung und nicht des Vorstandes ist, müssen neue Projektgruppen gewöhnlich ein Jahr lang warten, bis sie genehmigt werden können. Da in den letzten Jahren die Projekte schnell-lebiger geworden sind, hat das mitunter dazu geführt, dass ein Projekt vor seiner offiziellen Genehmigung aktiv war aber danach bald das Zeitliche gesegnet hat.
Daher wird es dieses Jahr zusätzlich zu der für den Tag der Sprachen am Samstag, 23. September geplanten Jahres-hauptversammlung eine außerordentliche Mitgliederversammlung am Freitag, 24. März beim Frühlingsfeuer geben (18 Uhr, Pürach 15, 4222 Luftenberg).
Es wird dabei auch Gelegenheit geben, Experimente des Youth Recycling Networks, die Pflanzen im Gewächshaus von Flower Power und das Nussschalen-Isolatorexperiment der Projektgruppe Energiebasteln zu besichtigen.

Termine: Redaktionsschluss/sitzung focus 93: 1. Mai
Homepage-Seminare: 8. April
Projektgruppe parl@tent: 13. März 18 Uhr,Ort: TU-Bibliothek (hat künftig bis 21 Uhr auf !)
Es gibt eine Anfrage wegen eines Jugendaustausches mit Tschechien

Energiebasteln:
- Wir konnten auf dem Flug zur paläontologischen Exkursion Windenergieanlagen in der Nordsee fotografieren, aber die Fotos sind leider wegen der Rotorbewegung und der Reflektionen der Flugzeugfenster nicht gut
- Bei der Energy Week der Studenten der University of Sussex konnten wir unsere Beobachtungen über die in England vielfach bei schönstem Sonnenschein angeschaltete Straßenbeleuchtung einbringen. Alleine auf dem uni-Campus gab es mindestens 7 solche Tageslicht-Straßenlaternen.
- Nussschalen-Isolator-Experimente: Die Projektleiterin eines CIRPA-Projektes in Zentralasien interessiert sich für Kooperation mit unseren Experimenten für die kurdischen Berggebiete.
Die Messungen fanden durch die andauernde Kälteperiode einerseits günstige Bedingungen, andererseits war aber die Neigung, die Wohnung durch wiederholtes Öffnen der Dachboden-Tür zusätzlich auszukühlen, nicht sehr groß. Auf dem Dachboden haben wir mit einem Minimum-Maximum-Thermometer eine nur geringe Schwankung zwischen - 1° und - 5° gemessen. An der Unterkante der Isolierung war die Temperatur auch recht niedrig (9 - 12°), weil der Raum unterhalb mit dem Gewächshaus in Verbindung steht. Interessant ist, dass die Übergangstemperatur am Kontakt zwischen Isolator und Betondecke zwischen 10 cm Steinwolle und 12 cm Nussschalen nur um 1 - 2°C differierte. Dies gilt aber nur, wenn die Nussschalen abgedeckt werden. Die Art der Abdeckung (Papier bzw. Plastik) ist dabei gleichgültig. Ohne Abdeckung wurde nur eine Messung vor Beginn der Dauerfrostperiode gemacht, bei der die Differenz bei Steinwolle fast doppelt so groß war als bei Nussschalten.
Unsere Interpretation ist, dass die konvektierende Luft in der Nussschalten-Schicht zufällige Hohlräume als Kamine nutzt. Um das zu überprüfen wurde der experimentelle Aufbau umgekehrt und ein Container mit warmem Wasser bei einer Temperaturdifferenz von ca. 40° zur Hälfte auf 10 cm Steinwolle, zur Hälfte auf Nussschalen gestellt, sodass die Wärmeleitung nach unten gerichtet ist. Unter diesen Bedingungen war an der Außenseite keine signifikante Differenz zu messen (Nussschalen sind daher als Unterbodenisolator gegen kalte Fussböden gut geeignet).
In diesem Sommer planen wir daher die Herstellung eines Sonnenkochers mit Nussschalen-Isolation, da bei einem derartigen, von oben geheizten Sonnenkocher die Unterbindung der Wärmeleitung nach unten entscheidend ist. Anschließend im Herbst werden wir die Schalen für eine Schüttungs-Isolation einer Außenwand nutzen.
Bei der Filmvorführung im Moviemento-Kino am 25./26. Februar waren übrigens die Nussbäume zu sehen, deren Pflanzung von einer österreichisch-kurdischen Initiative in der Gegend von Bingöl gefördert wird.
- Wärmeisolation mit Seidenpflanzen: Im Gegensatz zu Baumwolle, die als Isolationsmaterial verwendet wird, können Seidenpflanzen (Asclepias sp.) ohne Einsatz von Insektiziden gezüchtet werden und wachsen auch auf Ruderalstandorten.
- aus Dohuk (autonome Region Kurdistan) gab es eine Anfrage an das oö. Ökoenergie-Cluster
- 15 Energie-Titel erhielt die Bibliothek gespendet (siehe Homepage)
- Eine Kooperation der Projektgruppen Archäologie und Energiebasteln beschäftigt sich mit dem Nachbau jener Eisen-Kupfer-Batterien, die von den Parthern im 1. Jahrhundert offenbar für galvanisches Vergolden eingesetzt wurden. Tatsächlich konnten wir in der mit Essig betriebenen Batterie die Spannung von knapp 0,5 V bei brauchbarer Stromdichte erzeugen. Wir werden mehrere derartige Batterien in Serie schalten um bei einem Experiment mit kurdischen Kindern im Mai aus Anlaß des Jahrestages der Wiedererfingung der Batterie durch Volta Leuchtdioden zu betreiben. Die Erfindung ist auch insoferne nicht uninteressant, als diese Batterie wegen der reichlich vorhandenen Eisenabfälle auch praktisch einsetzbar ist. Eisenazetat liefert beim Erhitzen übrigens Methan.
- Klima: In der Geschichte mit der Salzburger-Nachrichten-Eiszeit gibt's eine Fortsetzung: Die SN-Titelseiten-Schreiber hatten ja behauptet, der Golfstrom sei um ein Viertel schwächer geworden. In dem Artikel in nature, 1.12.05 liest sich das anders: Demnach hat sich der Golfstrom um 5% verstärkt (von 35,6 auf 37,6 sv). Was nachgelassen hat, ist die Tiefenwasserbildung, dafür strömt ein größerer Teil des Golfstromes oberflächlich im Ostatlantik zurück nach Süden. Da die Tiefenwasserbildung eine stärkere Abkühlung erfordert als der Oberflächenrückstrom, wird damit die transportierte Wärmemenge kleiner. Allerdings hat sich die Anfangstemperatur des Golfstromes erhöht, so dass die gesamte Wärmemenge um weniger als 20% abgenommen hat. Da der Beitrag der Tiefenwasserbildung damit bereits zu über 50% reduziert ist (von 16 auf 7 Sv) bedeutet dies logischerweise, dass ein völliges Ende der Tiefenwasserbildung die gesamte, transportierte Wärmemenge um 35 - 40% oder etwa 1°C in exponierten Küstenlagen reduzieren würde - dies ist verglichen mit einer Erwärmung von 3 - 9° vernachlässigbar und keine neue Eiszeit.

Youth Recyling Network:
- Klopapierrollen: Wenn man Poster transportieren muss und keine Papprolle zur Verfügung hat, kann man sich mit zusammengeklebten Klopapierrollen behelfen
- Alte Socken haben sich als Wärmeschutz für Haustürklinken im Winter bewährt, damit einem die Finger beim Öffnen nicht einfrieren (zum Aufschließen muss man ja die Handschuhe ausziehen, und dann kann eine Metallklinke ziemlich frostig sein).
- Abgesehen von dem Amerikaner, der ein Wikinger-Schiff aus Eislutscher-Stäbchen gebaut hat, haben wir in letzter zeit Presse-Artikel über eine Weihnachtskrippe aus Flaschen und Schuhkartons und ein Musikinstrument aus einer leeren Küchenpapier-Rolle und einem Gummiband gefunden.

AKAmAs
- bei 2 Beobachtungen konnten keine Sonnenflecken (24.1.) registriert werden
- Sowohl die Saturn-Opposition im Jänner als auch die Merkur-Sichtbarkeit Februar haben wir leider verpaßt
- Anfang März wurde der Komet Pojmansky (C/2006 A1) überraschend kurz vor der Morgendämmerung freiäugig sichtbar. Der erst im Jänner entdeckte Komet hat einen Schweif von mehrfacher Vollmondlänge. Er entfern sich jetzt von der Sonne und ist vermutlich nur noch mit Fernglas zu sehen.
- Zur Sonnenfinsternis am 29. März wird AKAmAs Teile der sonst nicht öffentlichen Bibliotheksbestände in den Räumlichkeiten der Bibliothek zugägnlich machen (nach derzeitigen Planungen vom 26. März bis 2. April). Die Sonnenfinsternis selbst ist bei uns partiell von 11 h 42 bis 13 h 50 zu sehen. Bei geeignetem Wetter wird die Sonne ab 12 Uhr nach der Projektionsmethode in der Bibliothek (die glücklicherweise ein südseitiges Fenster hat) an die Decke projeziert.
- Leben auf Monden roter Zwergsterne
Eine Diskussion über mögliches Leben auf Planeten von Roten Zwergsternen, die in der Galaxis in enormen Mengen vorkommen (etwa 300 Milliarden Stück) ignorierte eine Variante, die wir aus diesem Grund kalkulierten: Leben auf Monden von Riesenplaneten.
Der Nachteil der Roten Zwerge ist, dass die 'bewohnbare Zone' sich sehr nahe am Stern befindet, wo die Gravitation dafür sorgen würde, dass der Planet in eine gebundene Rotation gezwungen wird. Dadurch wendet er dem Stern immer dieselbe Seite zu und d.h., eine Seite ist eiskalt, die andere warm.
Nun ist durch Beobachtungen erwiesen, dass zahlreiche derartige Sterne Riesenplaneten haben, die den Stern in sehr engen Umlaufbahnen umkreisen, die Leben ermöglichen würden. Die Riesenplaneten sind aber nicht bewohnbar. Allerdings haben Riesenplaneten in unserem Sonnensystem eine Reihe von Monden, die bewohnbar wären, ständen sie der Sonne näher. Diese Monde hätten zwar unter Umständen auch einen gebundenen Umlauf, aber gebunden an die Umlaufperiode um den Riesenplaneten. Tag und Nacht würden daher nur wenige irdische Tage dauern.
Wir versuchen derzeit, die Lebensbedingungen auf einem derartigen Mond genauer zu simulieren.

Archäologie:
- Tontafelexperimente: Für ein Projekt zu Linz - Kulturhauptstadt Europas 2009, haben wir Experimente auf der Basis der mesopotamischen Tontafeln gemacht (die erfolgreich verliefen und zeigten, dass das Projekt durchführbar ist).
- Ein anderes Experiment ist Mai geplant: Mit einer kurdischen Kindergruppe sollen die im Irak gefundenen Eisen-Kupfer-Batterien nachgebaut werden. Dieses Projekt findet aus Anlass des 200. Jahrestages der (Wieder)Erfindung der Batterie durch Volta statt.
- Wir haben die Klippen aus eiszeitlichen Ablagerungen im nördlichen Suffork besucht, wo kürzlich ca. 700.000 Jahre alte Feuerstein-Werkzeug-Fragmente gefunden wurden. Es gelang uns, den fraglichen Sediment-Horizont zu identifizieren und zu unserer Überraschung in diesem 3 Feuerstein-Fragmente zu finden, die äußerst stark den aus dieser Zeit bekannten Steinwerkzeugen ähneln. Wir haben daher den Fundort, der im übrigen durch ein ungewöhnlich hohes Maß an Störungszonen auffällt, fotografisch genau dokumentiert und Kontakt mit den Forschern aufgenommen. Um die Möglichkeit einer zufälligen Bildung der Funde abzuschätzen, machten wir eine Zählung aller Feuerstein-Fragmente in dieser Schicht. Da die Schicht relativ arm an Steinen ist, sind dies über 3 Prozent artefakt-artig aussehende Feuersteine, verglichen mit viel weniger als 1% im rezenten Feuerstein-Schotter an der vorgelagerten Küste.
- Neandertaler feiert 150. Geburtstag: Sharidar-Höhle in Kurdistan, derzeit 2 Bücher mit umfangreichen Berichten über die Funde zwischen 1951 und 1960. Wir beteiligen uns daher an der Vorbereitung einer Ausstellung im kommenden Jahr.
- Anlässlich des 2000. Jahrestages der Gründung des (römischen) Carnuntums dieses Jahr werden wir in den Sommermonaten eine Exkursion dorthin machen.
- Wir haben jetzt die Funde an Tonscherben bei Gartenarbeiten aus insgesamt 3 Standorten im Jahr 2005 katalogisiert und mit denselben Standorten in früheren Jahren verglichen. Da alle Funde aus gestörten Standorten kommen, und vermutlich fast alle mit Dung in früheren Zeiten auf die Felder aufgebracht wurden, ist eine genaue Lokalisierung nicht sinnvoll.

parl@tent
-Deutsche Fremdworte: 'Grundnorm' is a German word that means 'fundamental norm', and is used to denote the fundamental order that forms a legal system's underlying basis].
- ein Artikel im 'Independent' vom 17. Jänner listet zahlreiche im Englischen gebräuchliche Yiddische Worte, von denen die Mehrheit deutschen Ursprungs ist, auf: 'zaftig', 'schmuck', 'schnorrer', 'bissel', 'nu', 'shtetl', 'bubbeleh', 'shewbread' ... jüdische Brotlaibe, übersetzt von Dt. Schaubrot
- Im Zuge der paläontologischen Exkursion nach England sind uns folgende Worte aufgefallen: Delicatessen (auf einer Werbetafel für einen Farm-Shop), Eggmeister (Werbung in der U-Bahn), Mütterlichkeit (Feminist Review 35/1990), Gruppenführer (Times 8. Februar über die SS)
- Interessant ist die Herkunft des Wortes 'Schock'. Unmittelbar kommt dies aus dem Englischen (zunächst in medizinischer Bedeutung), allerdings wurde dieses aus französisch choc entlehnt. Das französische Wort basiert auf altpikardisch ' chocier' welches wiederum aus dem niederrheinischen Dialekt entlehnt ist. Also im Endeffekt eine Rückentlehnung über 4 Ecken.
- Ein Projekt Worte indianischen Ursprungs in Türkisch bzw. Kurdisch wurde für das Begleitprogramm des EU-Lateinamerika-Geipfeltreffens eingereicht: Kanu ist z.B. auf Türkisch 'kano', Kautschuk auf Kurdisch 'kewcok'. Dieses wird dann auch das Thema unserer Kooperation mit dem Kulturverein Mesopotamia für den Tag der Sprachen sein.
- Recht interessant scheint die Herkunft des Wortes 'Parka' zu sein: Nach unseren Recherchen wurdes es aus dem Samojedischen ins Russische übernommen, von dort ins Aleutische, dann ins Englische und schließlich ins Deutsche.
- Tabak vermutlich von Aruaks (aber möglicherweise arabisch), Gummi (lat-griech-ägyptisch). Ursprünglich ein Harz namens 'kemai', Tasse aus arab. 'tassa' und Tang aus altnordisch, Taiga (mongolisch oder Tatarisch)
- Interessant ist Taifun, das gleich 2 völlig unterschiedliche Wurzeln hat: chinesisch dafeng (=großer Wind), Hindi tufan und griechisch typhon (= Wirbelwind)
- Worte: Selerie (aus Lombardisch, basierend auf einem lat.-griech. Pflanzennamen), silber (wahrscheinlich über baltische Sprachen aus einer nicht-indoeuropäischen Wurzel) , Sennerin (von sanion: Melker (kelt), Sibirien (nach dem ersten tatarischen Fort das vom Zarenreich erobert wurde)
- Sprachen aus den neuen EU-Ländern: Gurke kommt von poln. 'ogurek', das seinerseits auf griechisch 'ogruros' geruht.
- Romanes-Worte in Englisch: posh, pal, lollipop and slang words such as shiv or chiv (knife) and cooshtie (good)
- Übersetzung Munzur-Video: Wir haben zwar die Untertitel aus dem Englischen übersetzt, aber leider gelang es nicht, die vorhandenen englischen Untertitel loszuwerden, sodass die deutschen Untertitel nicht eingefügt werden konnten.
- Für 2007 wurde ebenfalls ein interessantes Projekt vorgeschlagen, denn 2007 feiert Neuseeland den 100sten Jahrestag der Unbhängigkeit, Malaysia den 50. und Neukaledonien feiert auch 2 Jubileen. In allen 3 Länder werden austronesische Sprachen verwendet.

flower power
# Schatztruhe Regenwald-Club Aussaat-Termine: 25. Februar Chilis, 11. März Catharanthus roseus, Ingwer teilweise ab 25. Februar wieder warm und feucht gehalten
# Der bonsai-artig wachsende Pipal treibt jetzt erstmals stark an und hat dadurch in den ersten 2 Monaten des Jahres seine Höhe verdoppelt.
# Bei der Überwinterung der namibischen Pflanzen scheint es erhebliche Verluste gegeben zu haben. Die Pflanzen mögen keine feucht-kühlen Bedingungen, die aber wegen des massenhaften Schnees diesmal lange Zeit geherrscht haben.
# Munzur-Projekt: Die Ausstellung wurde im Botanischen Garten gezeigt und es gibt Interesse von Nationalpark Kalkalpen. Wir sind auch weiterhin in Kontakt mit Innsbrucker StudentInnen. Der Naturschutzverein der Migranten aus der Region hat jetzt in Wien ein kleines Büro eröffnet und plant viele weitere Aktivitäten. Ein längerer Artikel wird in der nächsten Ausgabe erscheinen. Für die Homepage haben wir begonnen, die Arten im Nationalpark zu erfassen.
# Ein Madagaskar-Immergrün der purpur-blühenden Sorte hat interessante weiße Flecken. Mehrere der aus malaysischem Saatgut neu gezüchteten Sorten blühen bereits wieder. Wir haben daher eine Presseaussendung gemacht, in der wir auf die Möglichkeit hinweisen, die BAOBAB-Madagaskar-Projekte durch kauf einer Blume zu unterstützen.
# Nach Angaben von Kew Gardens wird die Wollemi-Kiefer ab 2006 in Baumschulen erhältlich sein. In freier Natur fand man 1994 erwa 100 der für ausgestorben gehaltenen Bäume in den australischen Blue Mountains. Fossilien der Pflanze finden sich in bis zu 200 Millionen Jahre alten Sedimenten. Die Wollemi ist damit nach dem chinesischen Urweltmammut-baum der zweite Baum, von dem lange nach der Entdeckung von Versteinerungen lebende Exemplare gefunden wurden.
# Meeresforschung: 1856 wurde das erste kommerziell erfolgreiche Dampfschiff der Welt gebaut, und heute, 150 Jahre später, sind die Weltmeere sehr zu Schaden von deren Bewohnern, über weite Strecken von Zivilisationslärm verseucht. Da sind wir auf einen interessanten Artikel aufmerksam geworden, nämlich über Kohlenstoff-nanoröhrchen, in denen Wassermoleküle hundettausendmal schneller strömen als nach der klassischen Theorie zu erwarten wäre. Das gilt natülich auch umgekehrt, dass sich die Nanoröhrchen mit entsprechend geringerem Widerstand durch Wasser bewegen. Ein Schiff, das mit zur Stömung parallelen Nanoröhrchen verkleidet ist, hätte daher offenbar einen äußerst geringen Wasserwiderstand.
# Paläontologie: Gerade rechtzeitig vor unserer England-Exkursion erreignete sich dort der größte Klippen-Sturz seit Jahrzehnten. Etwa 750.000 Tonnen jurazeitliche Sedimente mit Fossilien sind bei Charmouth ins Meer gestürzt. Diese zu durchsuchen wird für Hobby-Paläontologen eine Arbeit von Jahren sein. Es ist wünschenswert, dass sich möglichst viele Interessierte daran beteiligen, da ansonsten die Fossilien von der Brandung zerstört werden.
Einen sehr schön erhaltenen Feuersteinabdruck eines Ammoniten mit Perlmutt-Resten haben wir in den Klippen von Lowestoft gefunden.
# Wettbewerb für Tourismus-Ideen Grünau:
Folgende 6 Ideen wurden bisher eingereicht:
- AKAmAs: Erste afrikanische Mars-Stations-Simulation für Touristen
- Flower Power: Aloen-Garten (siehe Schule)
- Schildkröten-Farm (der Süden Namibias ist für viele Schildkröten-Arten bekannt)
- YRN: Recycling-Kinderspielzeug-Museum (selbst gebautes Spielzeug von Kindern)
- PG Geologie: Mineralien-Trail
- Bäckerei

# Neue Bücher
Silberschiffe (Jacques-Yves Cousteau, Philippe Diole) 1975
Naturvölker - gestern und heute - Das farbige Buch der Ethnologie (C.A. Burland) 1965
Die Geschichte des Judentums (Dr. AS. Chouraqui) nach 1955
Führer durch die Ausgrabungen auf dem Magdalensberg (Gernot Piccottini, Hermann Vetters) 1978
Max-Planck-Forschung 4/2005
Vestmannaeyjar - Westman Islands (isländisch-englisch)
Indigenous peoples, teir forests, struggles and rights (World Rainforest Movement) 2005
Geology and fissils of the Hastings area (Ken Brooks) 2001
Schadstoff-Monitoring (Öst. Forstverein) 1986
Landschaftsplamnung und Raumordnung in Österreich (Erich Dallhammer) 1998
Umweltspürnasen - Aktivbuch Tümpel und Teich (Greisenegger, Farasin, Pitter) 1988

# Entenjagd
- Die OÖN vom 2.12. glauben, dass die thermohaline Zirkulation vor Grönland zurückgeht, weil das Wasser dort immer wärmer wird (tatsächlich wird diese gebremst, weil der Salzgehalt des Wassers durch Schmelzwasser von den Gletschern abnimmt und dadurch das Wasser leichter wird. Würde sich das Wasser erwärmen, würde die Zirkulation in der Tat intensiviert, weil Wasser ja bei etwa 3°C die größte Dichte hat, und das frische Schmelzwasser logischerweise fast null Grad hat).
- Pisa-Schwäche: Der Standard vom 4.1. behauptet, 59% der Migranten(kinder) lesen gleich gut oder besser als der Durchschnitt der (österreichischen) Schüler deutscher Muttersprache. Begründet wird das damit, dass 14% der Migranten die beiden höchsten Leistungsstufen und 45% die mittleren Leistungsstufen erreichten. Das sind zwar 59%, aber bezogen auf alle getesteten Schüler, nicht die muttersprachlich deutschen Schüler. Da 41% der MigrantInnen zu den schlechtesten, aber nur 14% zu den besten Lesern gehörten, verschiebt sich natürlich auch der Mittelwert der deutsch-muttersprachlichen Schüler, und die Aussage mit den 59% trifft nicht mehr zu.
- profil vom 12. Dezember mutmaßt, destilliertes Wasser sei keimfrei und enthalte fast keine Luft. Letzteres trifft zu, keimfrei ist destillietes Wasser allerdings nicht.
- Die profil-Schreibtisch-Strategen glänzen auch sonst durch Ignoranz: Am 16. Jänner mutmaßen sie, dass ein zweites Tschernobyl die Folge wäre, würde der Schwerwasserreaktor in Busher im Iran nach der Inbetriebnahme bombardiert. Mit Physik hat diese Meinung freilich nichts zu tun: Tschernobyl war ein Graphitreaktor, bei dem durch eine Kombination aus unsachgemäßem Betrieb und Nachzerfallswärme (der kurzlebigen Spaltprodukte) der Graphitmantel in Brand geriet. Im Falle eines Schwerwasserreaktors würde erstens das verdampfende Wasser nicht brennen, sondern kühlen, zweitens dauert es Monate, ehe die Brennstäbe solche Mengen von Spaltprodukten anhäufen, dass sie bei Ausfall der Kühlung schmelzen (Schwerwasserreaktoren arbeiten mit Natururan, das sich in Abwesenheit des D2O nicht einmal erwärmt).
- Austria Innovativ pflegt eine missverständliche Ausdrucksweise: Natrium würde "im flüssigen Zustand mit Luft und Wasser leicht reagieren". Im festen Zustand auch. Aus Seite 30 wiederum setzt eine Kläranlage auf Photovoltaik und errichtet daher Sonnenkollektoren (photovoltaische Anlagen nennt man Solarpaneele). Eine Seite weiter wird von 'minimalem CO²-Ausstoß' berichtet (mit hochgestellter '2') !
- PISA a la '03: Mit einiger Verspätung entdeckten wir eine phänomenale Rechnung im 'profil extra', Juli 2003: Die 15 Alt-EU-Mitglieder (378 Mio. Einwohner) plus die 10 neuen (74 Mio. Einwohner) haben zusammen 752 Mio. Einwohner.
- Die Presse informiert uns am 3.1.: "Keine Vogelgrippe: In der Türkei wurden Befürchtungen über den ersten Vogelgrippe-Toten widerlegt .... auch bei seinen beiden Schwestern und seinem Bruder konnte der Verdacht auf Vogelgrippe entkräftet werden." Den türkischen Gesundheitsbehörden glauben heißt so viel wie nichts wissen ....
- Die Schüler machen Zeitung in den VN vom Heiligen Abend meinen, nur die grönländischen Jugendlichen rauchen in Europa mehr als die österreichischen. Pech, dass Grönland nicht in Europa liegt.
- Normalerweise lesen wir keine Kronen-Zeitung, aber manchmal ist es recht lustig: Am 30.1. werden dort 'Treibstoffgase' für die Klimaerwärmung verantwortlich gemacht.
- Es gibt Lügen, gemeinde Lügen und Statistiken. Letzte tischt uns 'Das Parlament' vom 13.2. auf. Die deutschen PISA-Versager könnten demnach ihre Rechenkünste aufbessern, indem sie mehr Computer anschaffen, denn routinierte Computeruser erreichten ca. 100 Punkte mehr auf der PISA-Skala. Nun ist es in der Realität so, dass jene Schüler, die sich keine Mathes-Nachhilfe leisten können, gleichzeitig die sind, die keinen PC daheim stehen haben. So einfach ist das.