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Newsletter des Vereins für Jugendforschungsgruppen

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focus 67

focus 67 Schulbeginn Sept. 2002
Newsletter des Vereins für Jugendforschungsgruppen, Wurmstraße 21, 4020 Linz

Termine und Ausschreibungen # Vorstandssitzung August: Das kostenpflichtige Internet-Banking-Service wird gekündigt, da wir über private Kontoinhaber ohnehin (kostenlosen) Zugang haben. Beim Linzer Bürgermeister sollen Euro 400,- Subvention für Flower Power beantragt werden.
# Linzer Klangwolken: visualisierte Klangwolke: Sa, 7.9. 21 h, Kinderklangwolke: Sa, 14. September, klassische Klangworke am Tag danach, jeweils Donaupark in Linz (www.brucknerhaus.at)
# Europaweiter autofreier Tag: Sonntag, 22. 9. 2002, In Österreich vom Klimabündnis organisiert.
# Tagung der Träger des Alternativen Nobelpreises in Salzburg: 3.-5. Oktober. Einladung ist bei uns erhältlich
# Catch a star-Wettbewerb: Für Gruppen von bis zu 3 SchülerInnen, betreut von einem Lehrer: Bis 1.November !
# Ford Umweltpreis: Da der Termin (30. August) zu knapp war für diese focus-Ausgabe, haben wir eine beson- dere Einladung an alle E-mail-Kontakte geschickt, von denen wir vermuten, daß sie interessiert sein könnten.
# Philip Morris Forschungspreis: Einreichfrist 15. Oktober, insgesamt mit 100.000 Euro dotiert. Wir haben die Einreichunterlagen angefordert.
# Jugend-Online-Wettbewerb: Der Einsendeschluß für 'Netdays Austria 2002' ist der 15. Oktober. Eingereicht werden können alle Jugend-Projekte, die sich mit digitaler Bildbearbeitung befassen, sowohl stehende, bewegte als auch interaktive Bilder. Die Projekte werden von 18.-24. November präsentiert.
# Der vom Land OÖ initiierte und inzwischen ziemlich prestigeträchtige 'Energy Globe Award' wird wieder ver- geben. Einsendeschluß für den 2003er-Award ist der 9. Oktober 2002 (erneuerbare Energieträger und Energie- effizienz): www.energyglobe.at
# Jugend-Alpenpreis: CIPRA Deutschland hat uns 20 Exemplare und 2 Plakate der Ausschreibung für ihren Alpenschutz-Preis geschickt. Ein paar Exemplare haben wir schon verteilt. Jugendliche zwischen 10 und 19, die mitmachen wollen (Einsendeschluß 15. Oktober) können von uns den Folder bekommen. Es gibt Preise im Wert von über 15.000 Euro. Die Form der Projektarbeit ist weitgehend Euch überlassen, soweit sie der allgemeinen Zielsetzung entspricht. Anregungen könnt ihr eventuell bei www.alpen-aktiv.de erhalten
# 2003 wurde von der EU zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung erklärt. Falls es von unseren Projektgruppen irgendwelche Beiträge dazu gibt, wäre es gut, das zu wissen, damit wir unsere Beiträge entsprechend bekannt machen können.

Schatztruhe Regenwald Club, Biologische Schädlingsbekämpfung, Namibia # Martin ist gerade wieder im brasilianischen Regenwald unterwegs
# Trans-Fair Staffellauf: Wegen des Hochwassers wurden die Stationen im Bezirk Perg abgesagt. Daher konnten wir nur in Linz teilnehmen, geplant hatten wir auch die Beteiligung an der Etappe St.Georgen - Perg.
# Solidaritäts-Preis: Landesrat Ackerl hat uns 8 Fotos der Preisverleihung geschickt, eines hat schon die Zeit-schrift der Gesellschaft für bedrohte Völker angefordert (deren Projekt in Guatemala ist eines der unterstützten).
# Der 'Perger' hat einen Artikel über das 'Flower Power' Projekt abgedruckt. Leider gerade rechtzeitig zur Hoch- wasser-Katastrophe und zum Absturz unserer 'informatikbuero'-e-mail-Adresse und im übrigen mit einem Foto-Ausschnitt von der Preisverleihung, der nur LH Pühringer zeigt. Bisher haben sich darauf zwei Spender gemeldet.
# Weitere 15 Pipals erfolgreich vereinzelt - noch 2 neue Keimlinge, zwei weitere Wurzelaustriebe bei einem alten Pipal entdeckt.
# 56 Catharanthus roseus wurden an den Madagaskar-Verein geliefert, ca. 20 Stück in Pinsdorf gekeimt, 100% Keimrate bei 3. Aussaat von vorjährigen Samen (18. von 18 jetzt gekeimt), 36 diesjährige Samen wurden geerntet und gleich ausgesäht. Die ersten dieser Samen sind wegen der markanten Abkühlung durch die starken Regen-fälle erst nach 13 Tagen gekeimt. Unter den inzwischen 32 Keimlingen waren 3 mit einer Keimblattmutation (de-facto einkeimblättrig und auch das erste reguläre Blatt wechselständig statt normal gegenständig. Wir erwägen, die Mutationen zwecks Kreuzung zu behalten. Daneben hat uns Gitti, die früher C.roseus für ein Penan-Projekt in Borneo verkauft hat, rund 100 Samen, die sie in den letzten Jahren geerntet hat, geschickt. Eine kleine Probe, die wir ausgesäht haben, brachte 40% Keimrate, die restlichen Samen wurden der Gärtnerei, die beim Madagaskar-Solidaritäts-Verein mitmacht, weitergeschickt.
# Wegen Überwinterung: Es gibt Angebote für 30 Pipals, 5 Guaven und alle C.roseus. D.h. wir wollen noch 30 - 40 Pipals und mindestens 45 Guaven unterbringen. Für 10 Pipals wird eine Fläche von 12 x 30 cm benötigt, für 5 Guaven 9 x 45 cm (jeweils 10°C Mindesttemperatur und hell).
# Barbara Prammer vom Westsahara-Hilfsverein hat unseren Vorschlag, nächstes Jahr mit den Sahauri-Kindern Pflänzchen im Rahmen von 'Flower Power' zu züchten, begrüßt.
# Regenwald-Düfte: Zur Fortsetzung dieses Projektes haben wir etliche neue ätherische Öle gekauft.
# Thevetie: Eine der beiden Thevetien hat 2 Früchte angesetzt. Wir fürchten aber, daß diese, wie die Frucht im Vorjahr, im Winter abfallen werden.
# Das Land OÖ verlangt die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden für Entwicklungszusammenarbeit. Da- durch könnten die Träger auch mehr EU-Gelder für österreichische Projekte erhalten. Durch die starken Kürzun- gen der österreichischen Bundesregierung bleiben diese EU-Mittel derzeit ungenutzt, weil die EU nur einen Teil der Kosten finanziert.
# Weitere 4 Pflänzchen der Steppenraute wurden vereinzelt, von den 4 früheren 1 Ausfall durch Spinnmilben.
# Namibia: Eine Winde mit gefiederten Blättern wild aufgegangen, Commiphora africana wächst ca. 32 cm, drei Grewia-Früchte reif und wurden gekostet (wenig Fruchtfleisch [Fruchtdurchmesser 9,5 mm, davon 3,5mm Samendurchmesser], aber süß und schmackhaft), eine zweite Salsola wild aufgegangen, eine der 2 Hyphaene-Palmen hat ein 4. Blatt bekommen.
# Sitaphal: Annona squamosa ist dieses Jahr schon bis zu 25 cm gewachsen. Blätter und Samen enthalten natürliches Insektizid Annonin.
# Neem: Wir versuchen wieder mal, einen Steckling aufzuziehen. Erst in Aquakultur, dann in Sand. Mit Neem-Öl imprägnierte Stoffe vertreiben Hausstaubmilben !
# Schnecken: Wir haben mit 3 Schnecken einen Versuch mit Kohlrabiblättern gemacht, bei dem eine Schnecke weder die mit Mate-Extrakt behandelten noch die unbehandelten Blätter gefressen hat und gestorben ist (vermutlich hatte die Schnecke ohnehin eine Krankheit), die beiden anderen haben relativ zögerlich an dem unbehandelten Blatt gefressen. Der Versuch wurde dann mit Salat fortgesetzt. Es zeigte sich, daß behandelte Salatblätter vergleichbar mit unbehandelten Kohlrabiblättern angefressen werden. Allerdings ist die Mortalität bei Schnecken, die nur behandelte Salatblätter erhalten haben, viel höher.
# Schnecken und Cayenne: Cayenne-Pfeffer wurde mit Aceton extrahiert, mit dem gereinigten Extrakt sollen weitere Experimente gemacht werden.
# Bei einer Exkursion am 15. August haben wir erfolglos nach Beispielen von Pilznekrosen, mit denen sich Blätter gegen Insekten wehren, gesucht. Dafür fanden wir zahlreiche Raupen von Aglais urticae (Kleiner Fuchs) auf Brennesselblättern. Diese sind auf Brennessel spezialisiert und könnten benutzt werden, um diese Art unter Kontrolle zu halten.
# Auf Mehltau-befallenen Weintrauben konnten wir den Marienkäfer Psyllobora vigintipunctata (gelb mit 20 schwarzen Punkten) bei Vertilgen der Pilze beobachten.

AKAmAs # Voyager-Jubiläum: Am 20. August vor 25. Jahren wurde Voyager 2 gestartet. Voyager 1 folgte (Count-down !) am 5. September, was wir zum Anlaß für eine kleine Party bei Christof nehmen werden. Beide Sonden sind noch funktionsfähig und in der Nähe der Heliopause (Übergang vom interplanetaren zum interstellaren Medium) unterwegs.
# NY 40: Dieser 600-Meter-Asteroid ist am 20. August in 540.000 Kilometer an der Erde vorbeigerast.
# Hess-Teleskop: In der August-Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft findet Ihr einen Artikel über das Hess-Observatorium für hochenergetische Gamma-Quanten in Namibia, das wir im Spätherbst besuchen werden (benannt nach dem österreichischen Nobelpreisträger Victor Franz Hess).
# Im September 2003 soll die Raumsonde Galileo planmäßig in den Jupiter rasen.
# Kometenjäger: Am 13. Jänner soll Rosetta, die ESA-Kometen-Landemission starten, im November 03 soll Con-tour, die am 1. Juli von der NASA gestartet wurde, den Kometen Encke besuchen (der Kontakt zur Sonde wurde aber verloren). Am 2. Jänner 2004 soll Stardust beim Kometen Wild 2 Staub sammeln und später zur Erde zurückbringen. Am selben Tag ist auch der Start von Deep Impact geplant (die Amerikaner wollen wieder mal zuerst schießen und dann fragen).
# Science berichtet am 5. Juli: "..and infrasound sensors in Canada, Germany, California and Hawaii last year detected the titanic explosion of a huge meteor over the Pacific".
# Der 2 km große Asteroid 2002 MT7 wird am 1. Februar 2019 wahrscheinlich rund 20.000 Kilometer an der Erde vorbeifliegen, was sich natürlich gut eignet, um auf dem Asteroiden zu landen (auf neo.jpl.nasa.gov).
# Mars: Durch die jüngsten Messungen des Eisgehaltes des Marsbodens gewinnt ein Vorschlag unserer kurdischen Mars-Experten an Aktualität: Nach diesem Vorschlag sollte auf dem Mars eine riesige Halle aus Eis errichtet werden, die den dort lebenden Menschen Schutz vor dem Staub, der kosmischen Strahlung, der Kälte und Meteoriten bieten würde. Dieser Eispanzer hätte eine Dicke von 9 Metern und würde damit durch sein Gewicht einen Innendruck von ca. 0,3 Atmosphären erzeugen. Damit das Eis nicht sublimiert, wird der für die Landung auf dem Mars nötige riesige Bremsfallschirm als Überzug verwendet. Das Besondere an dieser Struktur ist, daß sie selbstheilend und selbsterrichtend sein würde:
Zur Errichtung wird einfach der Fallschirm als Traglufthalle aufgeblasen und mit angefeuchteter Umgebungsluft gefüllt. An der Fallschirmhülle kondensiert das Wasser aus, zunächst in Form von Reif, später, wenn die Reifschicht dick genug wird und das Gewicht einen Innendruck über dem Tripelpunkt des Wassers kompensiert, steigt die Temperatur bei geeigneter Innenheizung an der Grenzschicht über dem Schmelzpunkt von Wasser und die Eiskristalle saugen das flüssige Wasser auf und bilden eine kompakte Eisschicht. Ein ensprechendes Experiment, natürlich unter irdischen Bedingungen und mit einer kleinen Fläche wurde auf unsere Anregung hin im letzten Winter im kurdischen Hochgebirge durchgeführt. Die Ergebnisse sind wegen der aktuellen Krise leider erst jetzt verfügbar:
Es besteht die Gefahr, daß der Wind auf dem Mars die Eiskristalle von der Hülle abschüttelt, ehe sie ausreichend wachsen können. Daher muß einerseits die Oberfläche des Fallschirms so strukturiert werden, daß sich das Eis gut halten kann, andererseits kann mit einem kleinen Bereich im Zentrum begonnen werden und ringförmig sukzessive größere Bereiche des Fallschirms vereist werden.
Wir haben daher auf einen OÖN-Bericht zum Thema bemannte Marslandung mit einem Leserbrief reagiert.
# Die Mars Society hat daraufhin bei uns angefragt, ob wir eine Mitgliedsgruppe der Mars Society werden wollen.
# Sonnensystem in Oberösterreich: Ganz Oberösterreich ist ein riesiges Planetarium. Der Jupiter steht in Hellmonsödt, der Saturn in Wels (die Sonne auf dem Voest-Gelände in Linz). Verantwortlich für diese nicht ganz maßstäbliche Idee ist die OÖ Ferngas.

Youth Recycling Network # Am 27. August schafften wir es noch kurz vor Ende die Ausstellung von Studentenarbeiten der Meisterklasse textiles Gestalten der Linzer Kunstuni zu besuchen. Etliche der präsentierten Arbeiten haben Recycling-Charakter und wurden in die Datenbank aufgenommen.
# Neue Ideen in der Datenbank: Rasenmäherräder als Umfall-Sicherung bei Fahrrädern, Filz-Bodenbelag für Schneeschuhe, Papierkörbe: Es gab ja zu Kolonialzeiten Leute, die Elefantenfüße zu Papierkörben verarbeitet haben. Nicht minder aktuell sind einige neue Papierkorb-Ideen in der YRN-Datenbank. Aus dem Deckel einer Plastik-Ketchup-Flasche wurde ein trickreiches Mikro-Filtrationsgerät gebaut.'Nutella'-Lagerfeueranzünder, Aluminisierte Kaffeesackerl als Lichtschutz-Verpackung. Ersatzgestänge für Regenschirme.
# Christien Roos bedankt sich für unsere Flower-Power-Initiative und berichtet von dem Recycling-Projekt in Namibia: 'The project is still working on recycling and very soon they will also include TB/HIV patients in their programme. The paper mache items were hard to sell, but nowadays we concentrate more on the smaller items and it is working well. Another interesting detail of the work at Grip is the use of the solarbox, in which they will prepare the food for the TB patients in the near future. The solarbox works direct on sunlight and reflexes the sun on a black iron plate which will heat up the insolated box. The temperatures inside the box can become so hot that you can cook food or even bake a bread in it.'
# Es wurden inzwischen weitere 20 Recyclingideen für die englische Version übersetzt und die englische Datenbank reorganisiert.
# Altholz: Durch die Förderung der getrennten Altholzsammlung in Oberösterreich konnte das Aufkommen von 13.500 Tonnen im Jahr 99 auf 22.118 Tonnen im Vorjahr gesteigert werden. Das Holz wird zur Energiegewinnung verwendet und ersetzt daher fossile Energieträger.

Biowissenschaften # Es wurde vorgeschlagen, im Jahr 2002/03 folgende Projekte als Arbeitsgruppen in einer Projektgruppe Biowissenschaften zu organisieren:
- Meeresforschung
- Mikrobiologie, Mikroskopie
- biologische Schädlingsbekämpfung und
- biologische 'Jahr der Berge'-Aktivitäten
# Namibia-Käfer: Unser Käfer aus Namibia, der sich im Gepäck eingeschmuggelt hat, lebt noch immer im Terrarium. Dazu passend hat die Naturwissenschaftliche Rundschau einen Artikel über Anpassung von Käfern an das Leben in der Wüste mit Schwerpunkt Namibia veröffentlicht.
# Monte Cristo: Das Naturschutzgebiet mit den urtümlichen Etrusker-Ziegen ist bedroht

Klimaexperiment/Polarforschung # Profil versucht wieder mal, die alte Theorie aufzuwärmen, wonach die Sonnenflecken schuld seien am Klima-wandel (siehe auch focus 61 & 62). Als Indiz wird gerne das 'Maunders Minimum' und die 'kleine Zwischeneiszeit' herangezogen. Pech nur, daß 'Science' am 12. Juli, 10 Tage vor dem Profil-Artikel, schreibt: 'In particular, they (verschiedene Methoden der Klimarekonstruktion - der gesamte Artikel auf Anfrage) disagree over the existence of a cold period between 1500 and 1800 AD.' Wenn gar nicht sicher ist, daß es während des Maunders-Minimums weltweit kälter war, kann man wohl auch keinen Zusammenhang behaupten.
# Polarforschung: Die Proponenten haben diesmal einen realistischen Projektgruppenvorschlag gemacht, zu dem ein Diavortrag über Grönland, Experimente über die Stabilität von Eis und die Weiterführung der unter 'Mars-forschung' genannten Experimente gehören.

Jahr der Sprachen-Nachlese # Tag der Sprachen, Donnerstag, 26.9.: 13 - 19 Uhr, Hauptplatz Linz: Kurdisch u.a. Sprachen von Bergvölkern
# Deutsche Fremdworte im Englischen: Diesmal konnten wir 8 weitere Worte finden, darunter 'Pfropfung' in 'Science' vom 5.7. und 'poltergeist (hatten wir trotz des berühmten Filmes bisher übersehen). FM4 war nach dem Hochwasser der Meinung, daß 'Schlamm' ein englisches Wort ist, ein gewisser Teilhard de Chardin hat das Wort 'noo-politik' geprägt ....
# Domari: Die Spache der 'Zigeuner' im Nahen Osten gehört bekanntlich zu den indischen Sprachen. Angeblich wird sie von einer halben Million Menschen gesprochen, davon 80.000 im Iran, 50.000 im Irak, 20.000 in der Türkei (wo das verwandte Romanes viel häufiger gesprochen wird), und 10.000 in Syrien.
# Sprachen Kaschmirs: Wie bereits angekündigt, haben wir eine kleine Analyse der kaschmirischen Sprachen durchgeführt. Die exotischste ist sicherlich Burushaski, die zu keiner bekannten Sprachgruppe gehört. Zu den tibetischen Sprachen zählen Ladakhi und Balti (400.000 Personen im Jahr '86). Zu den iranischen (arischen) Sprachen gehören Yidgha und Ormuri, zu den Pamir-Sprachen (ebenfalls indoeuropäisch) Gujuri. Häufig vertreten sind indo-arische Sprachen: Neben dem Namens-Geber Kashmiri werden im indischen Kashmir Batera, Dogri-Kangri, Khowas, Kishtwari, Mirpur Panjabi, Chameali und Garhwali gesprochen, im pakistanischen Teil und in den Northern Territories weiters Dumaki und Shina. Einer unserer Mitarbeiter hat außerdem berichtet, daß er in London einen kurdischsprachigen Kashmiri (Anm: Ormuri ist mit Kurdisch eng verwandt) getroffen hätte.
# -inos: Sollte sich in der Elementarteilchenphysik die Theorie der Supersymmetrie durchsetzen, würden die supersymmetrischen Teilchen mit der Endung '-ino' kenntlich gemacht. Da erweist es sich freilich als verwirrend, daß 3 der gewöhnlichen Fundamentalteilchen, die Neutrinos, schon diese Endung im Namen führen. Das Jahr der Sprachen-Team hat daher zu Reformideen aufgerufen. Ergebnisse bisher: Da die Eigenschaft, die die 3 Neutrinos unterscheidet, 'Flavour', Geschmack genannt wird, schlagen die kurdischen Studenten vor, die kurdischen Worte für süß, salzig und bitter in alphabetischer Rihenfolge mit der üblichen 'on'-Endung zu verwenden (Elektron, Myon und Tau sind ja auch alphabetisch geordnet): Shirinon, Shoreon, Tehlenon.
# Im August Scientific American finden sich 2 interessante Artikel: über Aussterben von kleineren Sprachen und über die Unterscheidung von 'l' und 'r', die für neuronale Netzwerke schwierig ist.

Archäologie # Besuch Luftenberger Ringwall 1. August: Die diesjährigen Grabungen hatten noch nicht begonnen, aber wegen des Keltenfestes haben wir mit den Besuchern, die teilweise aus Wien und Niederösterreich für das Kelten-fest angereist waren, schon vorher die vorjährige Stichgrabung besucht. Noch einen Besuch statteten wir am Montag den 19. August ab, bei dem wir auch zwei Mitglieder des örtlichen Heimatvereines trafen. Nach Angaben der Grabungsleiterin wurde im Vorjahr eine bronzene Schwertklinge, aber ohne Griff, der für die Datierung wichtig ist, gefunden. Die Stichgrabung durch den Ringwall wurde dieses Jahr erweitert, brachte aber noch keine grund- legend neuen Erkenntnisse. Interessant in dem Zusammenhang ist der Fund eines bronzezeitlichen Schwertes in einer Schottergrube in der Nähe.
# Machu Picchu bleibt die Überflutung durch Touristen vorerst erspart: Die von einem österreichischen Unter-nehmen geplante Seilbahn für 500 Passagiere pro Stunde wird nach Widerstand der UNESCO und von Umwelt- schützern doch nicht gebaut.
# Bei der Kohlrabi-Ernte haben wir wieder mal eine vermutlich mittelalterliche Tonscherbe gefunden (weiters einige neuzeitlichere beim Unkrautjäten). Nach dem Hochwasser haben wir außerdem in einem ausgeschwemm- ten Feldweg eine korrodierte, geschmiedete Messerklinge gefunden.

Arge W&W # Neue Bücher:
- Biomolecular Aspects of Aging - The Social and Ethical Implications, Ernst Schering Research Foundation 2002
- Innovave Structures in Basic Research, MPG 2002
- Bericht: 4. Theodor Herzl Symposium Wien
- Conrad Elektronik, Hauptkatalog 2003
# Katharina hat uns folgende Bücher zur Verfügung gestellt:
- Evaluating the Tehri Dam, Vijay Paranjpye, New Delhi 1988
- Damming the Narmada, Claude Alvares, Ramesh Billorey, Penang 1988
- High Dam on the Narmada, Vijay Paranjpye, New Delhi 1990
- Biodiversity Prospecting, World Ressource Institute, Washington, 1993
# Entenjagd:
- In den VN vom 27.4. wird von einem 'Aufzug ins All', der in der geostationären Umlaufbahn verankert ist auf der Basis von C-Nanoröhrchen berichtet. Das ist zwar prinzipiell möglich, die Behauptung, daß das 47.000 km lange Seil nur 10 Tonnen wiegen würde, ist jedoch Unsinn: Das Kabel wäre dann nämlich nur 0,1 mm dick und wäre daher durch herumfliegenden Weltraummüll extrem gefährdet (siehe auch 'Science' vom 17.5.02)
- ORF-Nachrichten am Fr., 26.7.: 'Hochwasser in Südost-Asien, besonders in Nepal und Bangla Desh'. SüdOST-Asien ist woanders. Geografie 5.
- Die OÖN vom 20.7. behaupten, Südkorea sei 'Asiens drittgrößte Volkswirtschaft'. Wir sehen das etwas anders. Die größte ist zweifelsohne China (rund 5500 Mrd. $), gefolgt von Japan (3200 Mrd. $). Dann kommt Indien (rund 2500 Mrd. $) und danach erst Südkorea (840 Mrd. $)
- Ähnlich der OÖN-Faux-Pas vom 19.8.: Alle EU-Beitrittskandidaten zusammen hätten demnach lediglich 4,5% der Wirtschaftsleistung der derzeitigen EU-Mitglieder. Die EU selbst präsentiert andere Zahlen: Inklusive Türkei seien dies 14,6% gewesen (2000), ohne Türkei 10,2%.
- Die OÖN behaupten am 2. August, die Bewohner der autonomen Republik Adscharien in Georgien seien ein 'Turkvolk'. Mitnichten. Die Adscharen sind moslemische Georgier (also ein kaukasisches Volk).
- Das Tele-Magazin behauptet zur 'Metropolis'-Sendung in ARTE am 17.8., Mardin sei die größte türkische Stadt. Das ist natürlich Istanbul, außerdem ist Mardin kurdisch.
- LED-Probleme: Aus was sind AlInGaP-LEDs? Nach Meinung der Conrad-Katalog-Macher aus Aluminium-Indium-Gallium-Phosphat. Detto wird AlGaAs zu Aluminium-Gallium-Arsenit (korrekt: Arsenid)
- Die Gewichtsbegrenzungen auf Alpenstraßen sollten wirklich überdacht werden: Laut VN vom 31.7. ist ein 18000 Tonnen schwerer Milch-LKW im Zillertal von einem Forstweg abgekommen und 50 Meter in die Tiefe gestürzt.
- Deep Impact: Das Leben in Vorarlberg ist wirklich gefährlich. In dem Bericht der VN über NT 7, von dem man eine Zeit lang glaubte, daß er 2019 mit der Erde kollidieren könnte, heißt es: '.... Gesteinsbrocken ist etwa 2000 Kilometer groß .....' Leicht übertrieben: Der Durchmesser beträgt 2,03 Kilometer.